Offensive „Grüner Stahl“: Dillinger France in Dünkirchen sichert sich eine staatliche Förderung für die Modernisierung des Stoßofens Nr. 2.
Die französische Tochtergesellschaft der Dillinger Gruppe, Dillinger France, erhält staatliche Fördergelder in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Im September des vergangenen Jahres startete die französische Agentur für Umwelt und Kontrolle des Energieverbrauchs (ADEME) einen Projektaufruf, für den sich das in Dünkirchen ansässige Unternehmen erfolgreich qualifiziert hatte. Nun darf es mit einer finanziellen Unterstützung der ADEMA rechnen, die mit der Kampagne die Energieeffizienz der Verfahren und öffentlichen Versorgungsanlagen der Industrie verbessern will. Dillinger France beabsichtigt damit nach eigenen Angaben, sein zehn Millionen Euro umfassendes Investitionsvorhaben zur Modernisierung eines seiner Wärmeöfen der Walzstraße, den Stoßofen Nr. 2, voranzubringen.
Dillinger France will Ofenleistung verbessern und Erdgas sparen
Die Renovierung erhöhe die Brammenerwärmkapazitäten für die Grobblechwalzung und optimiere gleichzeitig den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen, heißt es seitens Dillinger France. Das gelinge durch den Einbau neuer Hochleistungsbrenner und eines Wärmerückgewinnungssystems für die Abwärme der Rauchgase. Zudem begrenze das Unternehmen den Wärmeverlust des Aggregats und nutze neue IT-gestützte Ofenführungsmodelle. Mithilfe der Investitionen, so der Stahlproduzent, verbessere sich die Ofenleistung um 11 Prozent. Darüber hinaus spare das Unternehmen dadurch 12 GWh jährlich an Erdgas ein. Das entspreche einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 2.300 Tonnen jährlich beziehungsweise 2,7 Prozent der Gesamtemissionen. Voraussichtlich im Juli dieses Jahr plant die Gesellschaft den Ofen wieder in Betrieb zu nehmen.
Das Investitionsvorhaben von Dillinger France ist fester Bestandteil der Offensive „Grüner Stahl“ der Dillinger-Gruppe. Diese hat im August 2020 mit der Umsetzung eines Investitionsprojektes in Höhe von 14 Millionen Euro an den Hochöfen die „deutschlandweit erste Anlage zur Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis“ eingeweiht.
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Quelle, Foto: Dillinger France